Mich hat das Leben ausgebildet
Es ist, als bestünde mein Leben aus drei Akten
-> Ganz viel Drama
-> Die Suche im Außen
-> Bewusstseins-Arbeit
Ich kam als Frühchen mit offener Bauchdecke auf die Welt. Die Gedärme heraußen. Und ich war damals das erste Baby, das das überlebt hat. Im Unterbewusstsein waren diese Todesangst und der Überlebenskampf abgespeichert. Es folgten einige Monate Brutkasten-Leben - keine Berührungen, die für Babys so wichtig wären, kein Knüpfen emotionaler Bande. Da ich nur aus Haut und Knochen bestand, betete meine mittlerweile verstorbene Oma dafür, dass ich davon erlöst werden würde. ("Ommerl", ich liebe dich!) Mit anderthalb Jahren kam ich aufgrund einer Salmonellen-Vergiftung für drei Monate in Quarantäne. In dieser Zeit durfte ich keinen Kontakt zur Außenwelt haben - und die Erfahrungen, die ich dort machen musste, konnte ich erst durch Bewusstseins-Arbeit auf- und verarbeiten. Mein Papa erzählte mir bis zu seinem Tod immer mal, dass ich mich bei der Entlassung an das Bein der Krankenschwester klammerte und ihn und Mama nach dieser Zeit erst einmal nicht mehr erkannt hatte.
Da sich meine Eltern mit nichts eine Gastwirtschaft/Pension aufbauen mussten, blieb für mich keine Zeit. Es gab nur Arbeit und Stress und fremde Leute im Haus. An andere Dinge erinnere ich mich kaum. Außer noch an Fußball. Das war damals mein Leben. Mit Dreizehn erschütterte mich die Nachricht, dass meine Mama an einem Gehirntumor sterben würde. Mit Fünfzehn hatte ich zwei Darmverschlüsse - hintereinander. Überlebenschance 50/50. Wieder Salmonellenvergiftung. Dann Gelbsucht. Ich war Anfang 20, da starb dann meine Mama nach langem Kampf als schwerer Pflegefall. Das Schreiben half mir, das einigermaßen zu verarbeiten und die Überzeugung, über die Kunst das zu bekommen, woran es mir an allen Ecken und Enden mangelte.
Kunst & Liebe
Ich hatte ab da im Leben viele Ziele: Eine Familie gründen, als Schriftsteller erfolgreich sein, als gefeierter Drehbuchautor anerkannt werden, ein stabiles soziales Netz aufbauen, finanziellen Wohlstand erreichen. Mein Leben sollte voller Freude, Genuss und Glück sein – wie aus einem Bilderbuch.
Und die Chancen standen nicht schlecht. Zusammen mit meinem damaligen Autorenpartner schafften wir es mit unseren Romanen in die Amazon-eBook-Bestsellerlisten und für Kino-Projekte bekamen wir Zusagen (LoIs) von bekannten Schauspielern, wie Hannah Schygulla oder auch Ralf Möller. Wir waren bei bekannten Produktionsfirmen wie Constatin-Film unter Vertrag und Sat 1 beauftragte uns für einen TV-Film. Unser Drehbuch begeiterte die Redakteure.
In dieser Zeit lernte ich auch viele tolle Frauen kennen, hatte Affären, Beziehungen und Beziehungsversuche und dachte, ich wäre auf der Gewinnerseite und es wäre nur eine Frage der Zeit, in der ich mir mein Traumleben ermöglichte.
Doch mir war nicht bewusst, dass mir aufgrund meiner Geschichte komplett das Urvertrauen fehlte. Ich war immer nur ein Getriebener, auf der Suche nach Liebe und Anerkennung und einem Gefühl von Zuhause-Sein. Im Grunde mangelte es mir an allem, wenn es um mein Mensch-Sein ging - und das spiegelte mir auch das Außen trotz vielversprechender Möglichkeiten. Ich musste früher oder später Demütigungen, Liebeskummer, Enttäuschungen, Missbräuche en masse ertragen, auf Liebes-, Lebens- und auf Künstler-Ebene.
Kennst Du das? Was auch immer Du willst - irgendetwas blockiert Dich. Du schaffst es nicht es umzusetzen. Egal, was Du versuchst, Du kommst auf Deinem Weg zum Ziel kaum oder gar nicht voran. Im Gegenteil, Du scheiterst. Diese Situation macht Dich traurig, wütend, sie frustriert Dich. Vielleicht hast Du sogar den Gedanken, alles hinzuschmeißen und aufzugeben.
Doch egal, wie sehr ich mich auch bemühte, wie engagiert ich auch war, alles Nötige zu tun, um erfolgreich zu sein, ich blickte mit Anfang Vierzig auf ein ziemlich verkorkstes Leben. Warum? Weil ich innerlich eine einzige Baustelle war. Auf allen Ebenen! Traumatisiert. Voller Blockaden. Mir war das nur alles nicht bewusst. Ich dachte , dass ich einfach nur Pech hatte.
Die Arbeit mit seinem Selbst
Die Erkenntnis, dass das nur wenig mit Pech zu tun hatte, sondern mit meinem Innenleben, kam langsam ab Anfang 2018, als ich mit Bewusstseins-Arbeit konfrontiert wurde. Ich setzte mich mit meinem Innen auseinander, arbeitete die Themen auf. Sobald ich etwas Geld übrig hatte - und selbst, wenn ich es nicht hatte - leistete ich mir Bewusstseins-Sessions, Familienaufstellungen, Reiki, Theta-Healings usw, um zu wachsen, zu heilen und den Horizont zu erweitern. Im März 2019 fiel dann die entscheidende Blockade - ich durchfühlte den Schmerz des anderthalbjährigen Stefans, der in Quarantäne das Gefühl verinnerlichte, er wäre hinter dicken Mauern gefangen und alleine auf dieser Welt - und ab da fühlte ich mich mit allem verbunden. Daraus entwickelte ich meine eigene Methode, mit der ich mir meine Themen selber lösen und vielen Menschen helfen konnte.
Dank Bewusstseins-Arbeit hat sich mein Leben stark zum Positiven verändert. Mein altes Leben kommt mir mittlerweile so unwirklich vor, als wäre es ein schlechter Traum gewesen.