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  • AutorenbildStefan

Verfälschtes Selbstbild

Aktualisiert: 17. Mai

Gehörst du zu der Fraktion, die sich nicht gesehen fühlt? Die sich aufopfert und das nicht wertgeschätzt wird? Die viel Liebe einsetzt und trotzdem ständig die Arschloch-Karte oder ne Niete zieht? Die sich für den Herzmensch ins Zeug legt, sich hübsch macht, und trotzdem nicht begehrt wird? Die macht und tut und viel sät, und doch nur wenig erntet?

Dann liegt das womöglich nicht an dem Gegenüber, sondern an dir und deinem verfälschten Selbstbild. Wenn du etwa jemand bist, der sich ständig um seine Liebsten sorgt, obwohl kein Grund zur Sorge besteht, und sich erkundigt, ob es ihnen gut geht, oder deine Liebsten von dir aus verwöhnst und dich um ihre Bedürfnisse kümmerst, würdest du dich womöglich als "fürsorglich" & "zuvorkommend" beschreiben. Wirst du dann abserviert, ist das Geschrei groß: Ich hab mich immer um sie gesorgt, und mich um ihre Bedürfnisse gekümmert - und das ist der Dank!

Wie kann das sein?

Weil das Bild, das du von dir hast - ein fürsorglicher & zuvorkommender Mensch zu sein - in diesem Fall nicht das ist, was du wirklich bist. In diesem Fall bist du einfach nur ein besorgter und übergriffiger Mensch - den man in dieser Negativität nicht unbedingt in seinem Feld haben möchte.

𝐄𝐢𝐧 𝐛𝐞𝐰𝐮𝐬𝐬𝐭 ü𝐛𝐞𝐫𝐬𝐩𝐢𝐭𝐳𝐭𝐞𝐬 𝐁𝐞𝐢𝐬𝐩𝐢𝐞𝐥 𝐚𝐮𝐬 𝐝𝐞𝐫 𝐆𝐞𝐠𝐞𝐧-𝐏𝐞𝐫𝐬𝐩𝐞𝐤𝐭𝐢𝐯𝐞:

Du sitzt mit deinem neuen Date auf der Couch und willst mit diesem potenziellen Herzmenschen einen Film schauen. Alles ist gut, der Film startet. Doch nach wenigen Minuten fragt die Neubekanntschaft, ob du dich wohl fühlst? Sie dir gutes tun kann? Nein, alles gut und du fühlst dich wohl. Über die kurze Unterbrechung zeigst du dich für einen Moment irritiert, aber jetzt geht es ja weiter, und der Herzmensch hat es ja nur gut gemeint. Nach wenigen Minuten wird wieder den Film gestoppt: 𝐴𝑏𝑒𝑟 𝑙𝑖𝑒𝑔𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑔𝑢𝑡? 𝐼𝑠𝑡 𝑒𝑠 𝑑𝑖𝑟 𝑣𝑖𝑒𝑙𝑙𝑒𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑧𝑢 𝑘𝑎𝑙𝑡? 𝑂𝑑𝑒𝑟 𝑧𝑢 𝑤𝑎𝑟𝑚? 𝐼𝑠𝑡 𝑑𝑒𝑟 𝑇𝑜𝑛 𝑧𝑢 𝑙𝑎𝑢𝑡?

Kommt da nicht langsam Genervtheit hoch, wenn sich derjenige um dich sorgt und sich um dich kümmern will? Du willst einfach nur in Ruhe mit ihm den Film anschauen ... Bei der dritten Unterbrechung könnte das Gefühl aufkommen, dass dir deine Neubekanntschaft nicht zutraut, von dir aus Wünsche zu äussern, oder du dich nicht traust, anzusprechen, wenn dich etwas stört - aber ziemlich sicher dürfte dir langsam die Lust am Film vergehen. Aber du lächelst gequält und sagst, dass wirklich alles gut ist und du schon laut geben wirst, wenn du etwas möchtest. Das Ganze geht dann nicht nur beim Film so, sondern danach auch im Bett, wenn ihr vielleicht Sex habt. 𝐼𝑠𝑡 𝑑𝑖𝑒 𝑆𝑡𝑒𝑙𝑙𝑢𝑛𝑔 𝑔𝑢𝑡 𝑓ü𝑟 𝑑𝑖𝑐ℎ? 𝑆𝑎𝑔 𝑚𝑖𝑟 𝑏𝑖𝑡𝑡𝑒, 𝑤𝑎𝑠 𝑑𝑢 𝑑𝑖𝑟 𝑤ü𝑛𝑠𝑐ℎ𝑡. 𝐹üℎ𝑙𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑑𝑖𝑐ℎ 𝑎𝑢𝑐ℎ 𝑔𝑢𝑡? 𝑆𝑜𝑙𝑙 𝑖𝑐ℎ 𝑑𝑎𝑠 𝐿𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑑𝑖𝑚𝑚𝑒𝑛? 𝑀ö𝑐ℎ𝑡𝑒𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑎𝑛𝑑𝑒𝑟𝑒 𝑀𝑢𝑠𝑖𝑘 ℎö𝑟𝑒𝑛?

Und wenn du dann den nächsten Filmabend und den Sex ablehnst, wirst du beschimpft. Der Herzmensch war doch so fürsorglich und zuvorkommend und du bist einfach undankbar und das hast du nicht gesehen und wertgeschätzt ...!


Herzlichst,

Stefan von „Dialog mit deinem Herzen“

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